Ich war müde vom Funktionieren.
Zwei Kinder, zwei Diagnosen, ein Alltag voller To-Dos, Streit, Formulare, Sorgen.Nach der Einschulung meines Sohnes mit ADHS fühlte ich mich selbst wie aufgelöst: meine Energie, mein Raum, mein Ich.
Ich begann zu malen. Zuerst nur abends, wenn alle schliefen. Dann öfter. Ohne Ziel, aber mit Gefühl. Ich malte Erschöpfung, Wut, Schuld. Später Hoffnung. Farbe wurde meine Sprache – ehrlicher als jedes Wort. Während meiner kunsttherapeutischen Ausbildung erkannte ich: Was da entsteht, heilt. Mich – und andere.
Heute bin ich Künstlerin. Ich male für dich, wenn Worte nicht reichen. Ich male Bilder, die leise begleiten – und stark wirken.
Ich bin Katja – Frau, Mutter, Freigeist, Künstlerin.
Und ich glaube daran, dass nicht jedes Gefühl einen klugen Satz braucht – manchmal reicht ein Pinselstrich. Ich habe viele Rollen im Leben eingenommen: Partnerin, Projektleiterin, Alleinerziehende, Aufräumerin des Familienalltags. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn der Kopf zu voll und das Herz zu leer ist. Wenn man funktioniert, lächelt, stark ist – und innerlich doch längst nicht mehr bei sich. Und genau dort begann mein Weg zur Kunst. Es war kein geplanter Aufbruch, sondern ein leiser Hilferuf auf Papier.
Ich malte, als Worte nicht reichten. Ich kritzelte, als ich keinen klaren Gedanken fassen konnte. Ich schuf Bilder, weil ich mich selbst wiederfinden wollte – unter all den To-do-Listen, Erwartungen und alten Glaubenssätzen. Irgendwann stellte ich fest: Diese Bilder sprechen. Und nicht nur zu mir.
Sie geben Raum – für Unsagbares, für Heilung, für Humor, für Wut, für Sehnsucht. Und sie dürfen das.
Denn Kunst bewertet nicht. Kunst urteilt nicht.
Kunst lässt zu. Heute nutze ich meine künstlerische Arbeit, um gesellschaftlich relevante Themen sichtbar zu machen – wie Mental Load, Unsichtbarkeit, toxische Beziehungen, emotionale Erschöpfung oder Rollenbilder, die uns klein halten.
Ich schreibe und male über das, was im Verborgenen passiert – ehrlich, nahbar, manchmal mit einem Augenzwinkern, immer mit Tiefe.
Wenn du dich in meinen Texten wiederfindest oder ein Bild dich berührt, ist das kein Zufall. Dann hast du vielleicht etwas gefunden, das dich erinnert:
an dich selbst.